Sieg und Remis in den Mannschaftskämpfen

Stephan - 22.11.2009
Die 1. Mannschaft marschiert Richtung Aufstieg

(Mt) Für die 1. Mannschaft des Schachklubs Weinheim gab es gegen Kurpfalz in der 2. Runde einen „Geradenochmalgutgegangen“-Sieg. Die Kurpfälzer waren mit nur 5 Spielern angereist (8 sollten es sein), so dass es von vorn herein 3:0 für Weinheim stand. Das war auch gut so, wie sich bald heraus stellte. Denn die 5 machten ihren Gegnern das Leben überraschend schwer und gewannen 3 Partien. Moralisch hatten sie damit den Vergleich 3:2 für sich entschieden, aber die Regeln verlangen eben Vollzähligkeit. Peter Auer und Dr. Wolfgang Bayer, neu in der Mannschaft und eine echte Verstärkung, waren es, die Weinheim retteten.

Trotzdem, voller Elan ging es in die 3. Runde gegen Ilvesheim. Gegen diesen Gegner hatte man vor einigen Jahren schon einmal recht deutlich gewonnen, doch diesmal wurden die Ilvesheimer geradezu überrollt. Nur an Brett 1 mussten die Weinheimer eine Niederlage quittieren, alle anderen Spieler siegten. 7:1 hieß es deshalb zum Schluss. Nun nur nicht übermütig werden, das ist damals auch schief gegangen. Immerhin, für die nächsten Wochen ziert erst einmal der Name SK Weinheim die Tabellenspitze, 3 Punkte vor den Verfolgern. Kein schlechter Start in Richtung Aufstieg.

Die 2. Mannschaft dagegen krebst mit nur einem Punkt aus 3 Runden in der Abstiegszone. Besonders die als Bank gehandelten Bretter 1 und 2 agierten bisher unter Preis. Walter Schneider, als Verstärkung aus der 1. Mannschaft abgeordnet, holte aus den 2 letzten Runden nur ½ Punkt, allerdings gegen echt starke Gegner. Mertens ging sogar ganz leer aus. Er sollte sich endlich mal eine vernünftige Eröffnung zulegen.
Interessant war die letzte Runde. Weniger schachlich, als vielmehr von den äußeren Umständen her. Weinheim hatte ein Heimspiel und musste dennoch reisen. Gegner war nämlich der VSC Mannheim, und das ist die Mannschaft der Gefängnisinsassen. Eine Strafvollzugsanstalt sieht von innen tatsächlich so aus, wie man es vom Fernsehen her kennt. Der Kampf ging 4:4 aus, wobei Matthias Saur mit seinem aggressiven Stil den Gegner schon nach einer halben Stunde zerlegt hatte. Unterzahl, diesmal auf Weinheimer Seite, verhinderte einen leicht möglichen Sieg.

SK Weinheim im Vierer-Pokal schon ausgeschieden

Stephan - 08.11.2009
Peinliche Niederlage in Reilingen

(Mt) Große Chancen hatte man sich ohnehin nicht ausgerechnet. Einige Weinheimer Akteure kämpfen in dieser Saison bisher mit grober Formschwäche - so was gibt es auch im Schach. Außerdem konnte nicht die stärkste Besetzung aufgeboten werden.
Zuerst war natürlich alles offen. Dr. Schröder an Brett 1 baute gegen May ein furchteinflößendes Zentrum auf. Aber gerade als er zum Angriff ansetzen wollte, überraschte ihn May mit einem Figurenopfer für 2 Bauern und Dr. Schröder fand sich in der Rolle des Verteidigers wieder. Bei völlig offener Königsstellung hatte er alle Hände voll zu tun, die äußerst gefährlichen Angriffe des Gegners zu parieren. Das gelang ihm einwandfrei. Doch gerade als die Mattgefahr durch Materialabtausch gebannt war und ein gewonnenes Endspiel in Sicht kam, übersah er ein Läuferschach mit gleichzeitigem Angriff auf einen ungedeckten Springer. Im Schock der Enttäuschung gab er sofort auf, obwohl angesichts ungleicher Läufer trotz eines Minusbauern vielleicht noch ein Remis erreichbar gewesen wäre.
Roes an Brett 2 geriet nach einem fehlerhaften Springerzug auf die Verliererstraße – zwei unvertreibbare feindliche Springer auf f5 und d5 terrorisierten seine Stellung. Er nahm die letzte kleine Chance war und opferte eine Figur für Angriff. Doch der Gegner verteidigte sich gut, gewann noch 2 Bauern und schließlich die Partie.
An Brett 3 wählte Lieder „Französisch“ und es kam nach Abtausch zu der untypischen Konstellation d4, c4 gegen d5, c5. Irgendwie geriet Lieder unter Druck. Als er versuchte, mittels Le4 die e-Linie zu schließen, opferte sein Gegner sofort die Qualität (Fachausdruck, bedeutet: er schlug diesen gedeckten Läufer mit einem Turm) und Lieders Stellung brach zusammen.
Kettner, der stärkste Reilinger, war überraschend an Brett 4 aufgestellt. Hier hatte er gegen Großberger vermeintlich leichtes Spiel. In der Tat sah es rein optisch streckenweise so aus, als sei Großberger nur noch wenige Züge von einer Niederlage entfernt. Aber mit der ihm eigenen stoischen Ruhe fand er immer die beste Parade, nahm eiskalt einen scheinbar vergifteten Bauer weg und später noch einen. Als er sich anschickte, auch noch einen Dritten „abzuholen“, gab Kettner auf und Weinheim hatte einen Ehrenpunkt.

Lieblingssportart Blitzschach

Stephan - 20.10.2009
Noch keine Konstanz im Teilnehmerfeld

(Mt) Beim Blitzschach muss man ziehen, sagen die Spieler oft scherzhaft. Soll heißen: Denk nicht so lange nach, handle routiniert und intuitiv. Und hauptsächlich schnell. Wenn jeder der beiden Spieler nur 5 Minuten Bedenkzeit für die ganze Partie hat, ist nach maximal 10 Minuten Schluss. Da bleibt keine Zeit für grübelnde Vertiefung, will man nicht durch Zeitüberschreitung verlieren. Also ... s.o.

Leider waren die ersten beiden Runden der diesjährigen Blitzmeisterschaft schwach besetzt, rein zahlenmäßig. Von der Spielstärke her ließen die jeweils 8 Teilnehmer keine Wünsche offen. Um so mehr, als in dieser Saison mit Hermann Schrems und Michael Schäfer 2 neue, sehr starke Spieler mitmischen. Die erste Runde zählte zugleich als Clubmeisterschaft. Da kam erwartungsgemäß niemand an Helge Roes vorbei. Er siegte mit klar mit 11,5 Punkten aus 15 Partien vor Schrems und Dr. Schröder mit jeweils 10.
In der 2. Runde fehlten Roes und Schröder, dafür waren erstmalig Schäfer (14 aus 17) und Schmitt (11,5 aus 17) dabei. Mit dieser Ausbeute belegten sie auf Anhieb Platz 1 und 3. Auf dem 2. Platz behauptete sich, nur sehr knapp hinter dem Sieger, Schrems mit 13,5 aus 17.
Der aufmerksame Leser fragt sich vielleicht, wie kommt man bei 8 Teilnehmern auf 17 Partien. Es wurde wegen der geringen Anzahl doppelrundig gespielt mit einer Endrunde der besten 4.
Die Turnierleitung wünscht sich ein größeres Teilnehmerfeld. Alle Spieler der ersten und der zweiten Mannschaft sollten sich den Spaß eines lockeren Blitzturniers nicht entgehen lassen. Das Turnier ist im Übrigen „offen“, jeder Interessierte kann mitmachen, Vereinsmitglied oder nicht. Die nächste Runde wird am 23.11. gespielt, ab 20:00 Uhr im Kerwehaus.